13. November 2013: Taifun wütete mit über 300 km/h über Philippinen

 

Der Wirbelsturm „Haiyan“, der heftigste seit Menschengedenken, hat am Freitag, den 8. November die Philippinen in ein Chaos gestürzt. Tausende Menschen sind tot oder verletzt, Millionen sind obdachlos. Es ist klar, dass diese Katastrophe eine Folge der Klimaerwärmung ist.

 

Es ist klar, dass die Taifun-Katastrophe über den Philippinen eine Folge der Klimaerwärmung ist: wärmere Meeroberfläche - stärkere Verdunstung - höhere Luftfeuchtigkeit - Wasserdampf ist selber ein Treibhausgas - mehr Energie in der Atmosphäre - heftigere Stürme. 

 

Die Ursache der Klimaerwärmung liegt bei der steigenden Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Sie bewirken einen zunehmenden Wärmestau, den Treibhauseffekt. Obwohl das CO2 nur in geringem Ausmaß in der Luft enthalten ist, liegt für die weitaus meisten Klimaexperten in seiner Anreicherung in der Atmosphäre die Hauptursache für den Treibhauseffekt. Vor der Industrialisierung lag der CO2-Gehalt in der Luft bei 0.028 %, derzeit aber schon bei 0,040 %, Tendenz stark steigend.

 

Zum Treibhauseffekt addiert sich die Wärme aus der Verbrennung fossiler Energieträger und der Nutzung der Atomenergie. Denn jegliche Energienutzung endet bei der Wärme, und diese muss ins All abgestrahlt werden. Alles, was auf der Erde zusätzlich zur Sonneneinstrahlung an Wärme freigesetzt wird, führt zu einem höheren Temperaturniveau auf der Erde. Denn so wie ein Ofen nur dann mehr Wärme abstrahlen kann, wenn seine Oberfläche wärmer ist, so kann auch die Erde nur dann mehr Wärme ins All abgeben, wenn sie wärmer ist.

 

Die höhere Durchschnittstemperatur in der Atmosphäre, in den Meeren und auf der Landoberfläche bewirkt eine stärkere Wasserverdunstung. Wärmere, feuchtere Luft bedeutet, dass die Atmosphäre mit mehr Energie „geladen“ ist und mehr Wasserdampf („Luftfeuchtigkeit“) enthält. Außerdem ist der Wasserdampf selber auch ein Treibhausgas.

 

Dies alles führt unter anderem zu Tiefdruckwirbeln mit größerem Durchmesser und höherer Heftigkeit als in früheren Zeiten. Mehr Luftfeuchtigkeit hat außerdem zur Folge, dass die Niederschläge auch heftiger ausfallen.

 

Etwas Wetterkunde: Dass warme Luft leichter ist als kalte, das leuchtet ein. Aber dass feuchte Luft bei gleicher Temperatur leichter ist als trockene, das ist schwer zu verstehen. Feuchte Luft ist deshalb leichter als trockene, weil Wasserdampf leichter ist als Luft.

 

Leichte Luftmassen drücken weniger stark nach unten als schwere. Daher spricht man bei leichten Luftmassen von „Niederdruck“ oder „Tiefdruck“ (das Quecksilberbarometer steht „tief“). Wo schwerere Luftmassen sind, herrscht „Hochdruck“ (das Quecksilberbarometer steht „hoch“). Leichte Luftmassen steigen auf, es entstehen Wolken, es kommt zu Niederschlag. Schwere Luftmassen sinken ab, Wolken lösen sich auf, die Sonne lässt sich sehen.

 

Die leichteren Luftmassen sind die „Tiefdruckgebiete“. Die Erddrehung bewirkt, dass die Tiefdruckgebiete große Wirbel bilden – auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn. Diese Tiefdruckwirbel, „gespeist“ von der Sonnenenergie, sind gewaltige „Motoren“ des Wettergeschehens.

 

Noch einige Sätze zum Klimawandel: Wir dürfen nicht erwarten, dass der Klimawandel parallel zum Anstieg der CO2-Konzentration linear verlaufen wird. Eher sind „Schübe“ und eine generelle Beschleunigung zu erwarten. Je kleiner die Gletscher werden, desto rascher erwärmt sich das Weltklima. Denn kleinere Gletscherflächen reflektieren weniger Sonnenlicht ins All, und die wärmeverbrauchende Wirkung schmelzenden Eises nimmt mit den schrumpfenden Gletschermassen ab (Das Abschmelzen der Gletscher hat einen kühlenden Effekt, denn es wird dabei sehr viel Wärme „verbraucht“; um 1 m3 Eis zu schmelzen, sind fast 100 kWh Wärmeenergie nötig).

 

Mit der Klimaerwärmung ist eine Zunahme bei Hitzewellen, Dürren, Stürmen, Überschwemmungen, Erdrutschen usw. verbunden, weiterhin wird es aber auch Schneestürme, Schneechaos und Kältephasen geben. Und es wird leider immer Menschen geben, die die Kältewellen zum Anlass nehmen, die Klimaerwärmung in Frage zu stellen oder gar den Klimawandel als bloßes Naturereignis darzustellen.

 

Dürfen wir mit wirksamen Klimaschutzmaßnahmen warten, bis bewiesen ist, ob der Mensch den Klimawandel verursacht? Ist es nicht so, dass der 100 %ige Beweis gar nicht möglich ist bzw. wenn möglich, dann nur zu spät erbracht werden könnte? Schon der begründete Verdacht, dass die Menschen den Klimawandel verursachen, verpflichtet vorsorglich zum Handeln. Denn wir haben nur die eine Erde als „Versuchsobjekt“. Für die heutige Menschheit, die die Erde mit relativ hoher Dichte besiedelt, werden zunehmende Wetterkapriolen zur Ursache immer massiverer Tragödien, vor allem in armen Ländern. Wäre die Natur die Ursache, so bliebe nur, sich damit abzufinden, sich weitgehend anzupassen und sich zu schützen. Sind aber die Menschen – vor allem in den Industriestaaten – die Ursache, so kommt das Prinzip Verantwortung voll zum Tragen.

 

Es gab mit Sicherheit vor hundert Millionen Jahren, also lange vor den Menschen,  wesentlich stärkeren Treibhauseffekt und daher viel heftigere Wettererscheinungen. Damals enthielt die Atmosphäre noch deutlich mehr CO2. Durch fortlaufende Fossilisation von Biomasse wurde der CO2-Gehalt der Atmosphäre reduziert, und es kam allmählich zur heutigen Zusammensetzung der Luft. Dass das Klima in der letzten Million Jahre zwischen Kalt- und Warmzeiten schwankte, ist nachweisbar. Die Ursache kann nicht festgestellt werden. Vielleicht gab es Zeiten verstärkten Vulkanismus. Zu den Klimaschwankungen der letzten Jahrhunderte gibt es Aufzeichnungen über Klimschwankungen und Wetterkapriolen. Aber dass in letzter Zeit die durchschnittliche Lufttemperatur gestiegen ist und dass die Wetterextreme an Zahl und an Intensität zugenommen haben, ist eine wissenschaftlich abgesicherte Tatsache.