19. März 2016: Trump und der Zorn auf das politische Establishment

 

 

In der Tageszeitung „Oberösterreichische Nachrichten“ vom heutigen Tag zeigt Georg Uttenthaler in seinem Leserbrief die Ursachen auf, warum Donald Trump bei den US-Vorwahlen von Sieg zu Sieg schreitet. Ausgerechnet ein Republikaner spricht die Nöte der Arbeiter und Verlierer an und geißelt das politische Establishment.

  

In seinem Leitartikel beschreibt Herr Mandlbauer (Chefredakteur der Oberösterreichischen Nachrichten, Anm.) das Phänomen Trump sehr richtig. Die Amerikaner befinden sich schon sehr lange in einer tiefen Frustrationsphase und sind zornig auf das politische System. Ein Teil der Bürger ist reich und superreich, jedoch der überwiegende Teil der Bürger ist arm und ärmer.

 

Zur Jahrhundertwende haben die USA-Bürger das erst Mal gemerkt, dass sie „abgehängt“ werden und sie auf die Verlierer-Straße kommen. Daraufhin gab man jedem Amerikaner seinen „Traum“ vom eigenen Haus mit Superauto, allerdings mit Krediten, die sie nie zurückzahlen konnten.

 

Das „amerikanische Wunder“ daran war, dass die Finanzhaie mit diesen Schrottpapieren noch ein Riesengeschäft erzielt haben. Bei uns war das der Beginn der Finanzkrise von 2008, die bei weitem nicht überwunden ist.

 

Der Grund für das Phänomen Trump liegt im politischen Establishment, in dem sich die Reichen abgrenzen, in eigenen Vierteln leben und die Kinder in Privatschulen und Privatkindergärten geben. Die Verlierer-Gesellschaft kämpft täglich ums Überleben und vegetiert schon sehr lange mit zwei bis drei Billig-Jobs am Rande der Gesellschaft. Das ist die Endausformung des Kapitalismus, wie er auch Europa erwartet.