2. November 2014: Weltklimarat warnt und ruft die Politiker zum Handeln auf


Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC) hat mit der Zusammenfassung seiner drei jüngsten Berichte zum schnellen Handeln im Kampf gegen den Klimawandel gemahnt. Zugleich macht er Mut, dass die Erderwärmung auf unter zwei Grad mit weiteren Anstrengungen noch zu begrenzen ist.


„Wir wissen, dass wir die Emissionen drastisch reduzieren müssen“, sagte IPCC-Chef Rajendra Pachauri bei der heutigen Vorstellung des Berichts in Kopenhagen. „Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat gesprochen, jetzt geben wir den Staffelstab an die politischen Entscheidungsträger weiter.“

 

„Wenn wir weitermachen wie bisher, werden uns die Möglichkeiten, den Temperaturanstieg zu begrenzen, in den nächsten Jahrzehnten entgleiten“, mahnte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon.

 

Seit September 2013 hatte das Gremium seinen fünften Weltklimabericht in drei Teilen veröffentlicht. Zwar hatte dieser gezeigt, dass der Klimawandel mit Macht voranschreitet und der Mensch daran einen gewaltigen Anteil hat. Die Forscher stellten aber auch klar, dass der Temperaturanstieg mit globalem Einsatz noch gebremst werden kann und ein rascher Wechsel auf alternative Energien und auf Energieeffizienz vergleichsweise wenig kostet. Teuer werde der Umstieg dann, wenn man zu lange wartet.

 

Die drei einzelnen Teile des Weltklimaberichts hatte der Weltklimarat im September 2013 sowie im März und April 2014 vorgestellt. Tausende Forscher hatten für das Dokument recherchiert, das der Rat den Regierungen für die Klimaverhandlungen in Lima (Peru) im Dezember und in Paris im kommenden Jahr an die Hand geben will. Laut dem Bericht sind sich die Forscher sehr sicher, dass der Mensch der dominierende Faktor für den Temperaturanstieg seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist. Diese Erkenntnis in solcher Klarheit sei neu, sagte der stellvertretende IPCC-Chef Jean-Pascal van Ypersele.

 

Der Zeitraum von 1983 bis 2012 war wahrscheinlich die wärmste 30-Jahres-Periode der vergangenen 1400 Jahre. Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre sei auf dem höchsten Stand seit mindestens 800.000 Jahren, warte der IPCC.