12. Juli 2012: Neues von der Atomszene in Europa

 

Bekanntlich hat Deutschland im Juni 2011 als Konsequenz aus dem Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima den Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Acht AKW´s sind bereits abgeschaltet, die restlichen neun werden nach einem Stufenplan bis 2022 stillgelegt.

 

Auch in Frankreich beginnt bei der Atompolitik ein Umdenken. Bis 2025 soll der Atomstromanteil von derzeit 75 % auf 50 % gesenkt werden. Erstes AKW, das 2017 vom Netz gehen wird, ist das AKW Fessenheim im Elsass.

 

Die Schweiz plant bis 2034 den Totalausstieg aus der Atomenergie. Das erste AKW, das 2019 stillgelegt werden soll, ist das 43 Jahre alte AKW Beznau.

 

Tschechien hingegen beharrt auf den Ausbau von Temelin: Zu den zwei bestehenden Reaktorblöcken sollen zwei weitere dazukommen. Außerdem sucht man in Tschechien einen Platz, wo man ein unterirdisches Atommüll-Endlager errichten kann. Bis Jahresende wird entschieden, ob der 18 km von der österreichischen Grenze entfernte tschechische Truppenübungsplatz Boletice ein favorisierter Standort wird. Indes nimmt der Widerstand gegen die Atomenergie auch in Tschechien zu. Bereits ein Drittel der tschechischen Bevölkerung meint, dass der Anteil der Kernenergie in ihrem Land sinken soll.