11. Dezember 2010: Cancun - 194 Länder kämpften in Mexiko um eine Minimallösung beim Klimaschutz

 

Es ging um die Rettung der Atmosphäre vor den Folgen des westlichen Wirtschaftsmodells. Seit der Industriellen Revolution beruhen Wachstum und Wohlstand auf der immer rascheren Verbrennung fossiler Energieträger. Kollateralschaden ist die Freisetzug von Treibhausgasen, die zu einer immer rascheren Erwärmung des Klimas führen.

 

Gestern ging der UN-Klimagipfel im mexikanischen Cancun zu Ende. Steht Kopenhagen 2009 für den Tiefpunkt der UN-Klimapolitik, so konnte der Abschluss in Cancun dagegen wenigstens als Wendepunkt gefeiert werden. Erstmals herrschte Einigkeit,

-    dass es eine Klimaerwärmung gibt, die Ursache von Katastrophen ist,

-    und dass diese Klimaerwärmung wesentlich vom Menschen verursacht wird.

-    Es wurde festgeschrieben und verabschiedet, die Erderwärmung solle auf zwei Grad Celsius begrenzt werden (obwohl die zwei Grad möglicherweise zu hoch sind).

-    Ein Klimafonds unter der Regie der UNO und der Weltbank soll bis 2020 den ärmeren Ländern mit jährlich bis zu hundert Milliarden Dollar helfen, die Folgen der Erderwärmung zu bewältigen, von denen sie schon heute besonders hart getroffen werden.

-    Technologien zum Klimaschutz sollen künftig ausgetauscht werden, und auch beim Erhalt von Wäldern soll Entwicklungsländern finanziell unter die Arme gegriffen werden.

 

Das von 192 Staaten unterzeichnete Kyoto-Protokoll, das 2012 ausläuft, solle weitergeführt werden (Im japanischen Kyoto hatten sich 37 Industriestaaten verpflichtet, ihren Ausstoß an Treibhausgasen um durchschnittlich 5,2 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Die USA und China hatten nicht unterzeichnet). In dem Ende 2011 auf dem Weltklimagipfel im südafrikanischen Durban noch auszuhandelnden Nachfolgedokument sollen diese Unterzeichnerländer zusagen, ihre Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 um 25 bis 40 % zu verringern.

 

Vor der Erneuerung des Kyoto-Protokolls schrecken die Industrieländer einstweilen noch zurück. Denn wer sich als Erster bewegt, könnte an Macht und Geld verlieren. Japan hat bereits abgelehnt. China und die USA sind überhaupt nicht dabei.

 

Dass zig Millionen Menschen in Asiens Küstenregionen wegen des steigenden Meeresspiegels ihre Heimat verlieren und andere in Trockengebieten ihre karge Nahrungsbasis, das wird bloß registriert.