17. Mai 2011: Zwischen allen Landeshauptstädten muss es attraktiven Bahn-Fernreiseverkehr geben, auch auf den Bahnstrecken Linz-Graz und Salzburg-Graz

 

Die Bahn-Direktverbindung Linz-Graz existiert nicht mehr, auch Salzburg-Graz droht dasselbe Schicksal. Es gibt Bestrebungen, die Fernreisezüge durch Busse zu ersetzen. Denn „für die paar Fahrgäste tun´s Busse auch“. Die Politik überlässt das Gestalten den ÖBB. Und diese wollen aus verständlichen Gründen die „unrentablen“ Bahn-Fernverkehre los werden.

 

Aus Erfahrung weiß man aber, dass sich mit der Umstellung auf Busse die Fahrgastzahlen halbieren.

Noch dazu gebietet der Klimaschutz, dass das Bahnnetzes (Elektroantrieb – in Österreich schon heute fast gänzlich aus erneuerbaren Energiequellen) bezüglich Kapazität für massive Verkehrsverlagerung vorzubereiten ist. Und zwischen allen Landeshauptstädten müssen konkurrenzfähige Reisezeiten möglich werden, auch im inneralpinen Raum!

 

Auf den Verbindungen Linz-Graz und Salzburg-Graz muss endlich außer Frage stehen, dass Bahn-Fernreiseverkehr anzubieten ist. An der Attraktivierung (Verkürzung der Reisezeiten, Taktverkehr…) ist intensiv zu arbeiten. Da sich die Bahnlinien z. T. noch wie zu Kaisers Zeiten eingleisig und kurvenreich durch die Täler schlängeln, sind dringend Ausbaupläne notwendig. Durch offensives Marketing müssen Fahrgäste gewonnen werden. Es wäre ungerecht und unsozial, den inneralpinen Regionen das wichtige Gestaltungselement attraktiver, leistungsfähiger Bahnen zu verwehren und die Bahn-Fernreiseverbindungen in diesem Raum zu vernachlässigen.

Vernachlässigter inneralpiner Raum:

Ein Beispiel für eine bewusst „vergessene“ Bahnlinie des hochrangigen Bahnnetzes ist die Pyhrnbahn Linz-Selzthal. Obwohl sich im 55 km langen Flaschenhals Kirchdorf-Windischgarsten-Selzthal nach wie vor die Bahnlinie wie zu Kaisers Zeiten eingleisig und extrem kurvenreich durch das Steyr- und Teichltal schlängelt, gibt es weder vom Verkehrsministerium noch von den ÖBB noch vom Land OÖ irgend einen konkreten Schritt, diesen unhaltbaren Zustand zu ändern. Hier wird auch die Straßenlastigkeit der österreichischen Verkehrspolitik offenbar: Die moderne Pyhrnautobahn A 9 mit bald vierstreifigem Bosrucktunnel verläuft hier neben der veralteten, durch den desolaten Bosrucktunnel führenden Bahnlinie. Die Elektrifizierung war die einzige Ausbau-Maßnahme auf der Bahnlinie seit der Kaiserzeit.