19. Oktober 2011: Ersatz für drei gestrichene IC-Züge Graz-Salzburg ist unannehmbar

 

Nicht nur mit Diesel betriebene Nebenbahnen sind Opfer der Ausdünnungspolitik, sondern auch elektrifizierte Strecken. Der Sparwahn der Bundespolitik und der ÖBB fordert z. B. jetzt auch die Ausdünnung des inneralpinen IC-Verkehrs. Derzeit verkehren zwischen Graz und Salzburg sechs Zugpaare pro Tag und ein Zugpaar zwischen Graz und Innsbruck. Künftig soll es nur mehr drei Zugpaare Graz-Salzburg geben. Der Einsatz von Bussen wird überlegt. Verkehrsverlagerung von der Schiene zur Straße also. Diesel-Mobilität statt E-Mobilität. Begründung des Verkehrsministeriums: „Zu geringe Fahrgastfrequenzen.“

 

Mit der Ausdünnung des inneralpinen IC-Verkehrs auf drei Zugpaare wäre auch eine abermalige Verschlechterung der Bahnverbindung Linz-Graz verbunden. Es wäre dann nur mehr dreimal pro Tag möglich, in Selzthal zu einem IC-Zug nach Graz umzusteigen – und umgekehrt.

 

Während die Liquidierung des einen Zugpaares Graz-Innsbruck stillschweigend hingenommen wird, hagelt es wegen der Reduzierung der sechs IC-Zugpaare Graz-Salzburg drei massive Kritik. Nun wollen die ÖBB nachjustieren. „Schnelle Regionalverbindungen“ sollen die drei gestrichenen IC-Zugpaare Graz-Salzburg kompensieren. Das allerdings nur, wenn der Bund und die Länder einen Teil der Kosten übernehmen.

 

„Flexibles Angebot nach Fahrgastaufkommen“ heißt laut ÖBB-Sprecher Christoph Posch das Prinzip. Im Detail bedeutet der Vorschlag, dass Montag bis Donnerstag zwei zusätzliche REX-Züge (Regional Express) mit Umsteigen in Bischofshofen geführt werden, am Freitag gibt es fünf Direktverbindungen Graz-Salzburg, am Samstag drei bzw. vier, am Sonntag vier bzw. fünf.

 

An unterschiedlichen Tagen ein unterschiedliches Angebot also. Das ist Verwirrung total! Wer soll von so einem Angebot angezogen werden?

 

Die Länder Salzburg und Steiermark wollen dieses Angebot auch nicht finanzieren.