19. Jänner 2015: CO2-Abgabe – dringender denn je!

 

Derzeit wäre eine CO2-Abgabe besonders wichtig, weil man damit den Ölpreis-Verfall ausgleichen könnte und so verhindern könnte. dass die Bemühungen, auf erneuerbare Energien, auf Energieeffizienz und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, durch den niedrigen Ölpreis untergraben werden.

 

Es werden europaweit Wind- und Solaranlagen errichtet, ohne dass die Politik dafür sorgt, fossile Brenn- und Treibstoffe (und Atomstrom) mit einer CO2-Abgabe zu belasten. Die Folge: Die Energiewende ist derzeit kein substitiver, sondern lediglich ein additiver Prozess, der zu Energieüberschuss führt und daher fossile Energien und Strom verbilligt (derzeit kommt außerdem die Tatsache dazu, dass der Weltmarktpreis bei Öl extrem niedrig ist). Deshalb besteht auch kein Anreiz, fossile Energieträger direkt oder indirekt durch erneuerbare Energien, also auch durch Wind- und Solarstrom zu ersetzten. Der auf diese Weise verursachte Stromüberschuss führt zum Verfall des Strompreises. 2008 kostete die Megawattstunde Strom noch 80 Euro, derzeit aber nur 34 Euro.

 

Wir wollen, dass die Verwendung fossiler Brenn- und Treibstoffe zurückgeht. Dabei müssen wir aber bedenken, dass in dem Ausmaß, in dem dieser Rückgang gelingt, auch die Preise für fossile Energieträger fallen werden. Das heißt, wir müssen vorbeugen, indem wir uns für die staatlich gelenkte Verteuerung fossiler Energieträger (und von Atomstrom) einsetzen, um zu vermeiden, dass uns der sinkende Ölpreis in den Rücken fällt und die Energiewende zum Stillstand kommt oder sogar ins Gegenteil kippt.

 

Wir sehen, dass vom Markt keine rechtzeitige und kontinuierliche Entwicklung in Richtung erneuerbare Energien zu erwarten ist. Der Markt würde erst dann wirken, wenn die fossilen Energieträger tatsächlich knapp würden. Aber dann wäre es zu spät.

 

Kontinuierlicher, geordneter Rückgang des Einsatzes fossiler Energieträger kann nur dann über den Markt gelingen, wenn diese Energieträger mit einer über einen längeren Zeitraum steigenden CO2-Abgabe belastet werden. Die steigende CO2- Abgabe ist somit eine wichtige Stütze der Energiewende. Selbstverständlich müsste das Aufkommen aus der CO2-Abgabe im Sinne der Energie- und Verkehrwende zweckgebunden werden. 

 

Die staatlich geregelte Verteuerung der fossilen Energieträger bewirkt eine zunehmende Nachfrage nach Strom aus Wasser, Wind und Sonne – und auch nach abgeleiteten Energieträgern, wie Wasserstoff und solare Kohlenwasserstoffe. Es kommt somit zu keinem Energieüberschuss.

 

Aus verschiedenen Gründen ist die Tonne CO2 extrem billig. Der Emissionshandel erfüllt die Aufgabe, für die er geschaffen wurde, nicht mehr. Der Vorteil der CO2-Abgabe gegenüber dem Emissionshandel besteht darin, dass alle Sektoren erfasst werden, also die gesamte Wirtschaft, der Verkehr, die Raumwärme und die Haushalte (Zum Emissionshandel verpflichtet sind lediglich thermische Kraftwerken (ab 20 MW Leistung) und fünf Industriebranchen: Eisen- und Stahlerzeugung, Kokereien, Raffinerien, Zement- und Kalkherstellung, Glas-, Keramik- und Ziegelindustrie, Papier- und Zelluloseproduktion).

 

Nähere Infos zur CO2-Abgabe (Stand 2014 vor dem Ölpreisverfall):

http://ksi.jimdo.com/aktivitäten/projekt-2012/co2-abgabe-neu/